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Selbsthypnose versus Meditation




Moderatoren: mentaltrainer, Thomas Decker

Re: Selbsthypnose

Beitragvon Thomas Decker » So 13. Jul 2008, 04:03

Ja, ich denke, zum Leben gehört immer beides: Spannung und Entspannung.
Meditation ist ein Zustand, in dem man mit einer gewissen Anspannung entspannt ist, er ist niemals reine Passivität, auch wenn es äußerlich so aussehen kann, wesentlich ist das Zu-Sich-Kommen und Bei-Sich-Verweilen.
Wo sind wir denn wirklich, wenn wir in der Aktivität sind? Meistens doch auch nicht ganz bei der Sache, sondern in Gedanken immer schon ein Schritt weiter oder ganz woanders.
Wo sind wir denn wirklich, wenn wir vor uns hinträumen? Meistens irgendwo, aber nicht da, wo wir wirklich sind.
Damit will ich sagen, dass man Meditation nicht mit Tagträumen verwechseln darf und dass man auch in der Aktivität einen meditativen Zustand haben kann, besonders bei einfachen Arbeiten ... bei mir ist es das Rasenmähen.
Beim Hemdenbügeln schweife ich immer ab und beim Kochen muss ich mich zu sehr auf das Timing konzentrieren.

Flaschendeckel, hast du's schonmal mit Meditation probiert? Es klingt so, als hättest du eine natürliche Begabung dafür. Bild

Lieben Gruß,
Thomas
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Re: Selbsthypnose

Beitragvon zadorra125 » So 13. Jul 2008, 08:32

Hallo Thomas

Ich neige beim Bügel auch zu meditieren, das heißt nach zudenken! Mmh Ich denke immer und überall. Ob das gute Gedanken sind, oder weniger, es läuft so in meinem Kopf ab. Wo ich mich wirklich produktiev nachdenke ist beim Laufen. Da kann ich mich immer auf die richtigen Gedanken zurück rufen. Da gehe ich in meinen Körper und erfühle was los ist. Wenn ich nicht frei laufen kann, was ist da, was hindert mich!

Ja ich kann bei einer schönen Musik richtig ins träumen kommen, deshalb finde ich es auch gut, jetzt mal ohne Musik zu meditieren!

Als Kind saß ich immer da, meine Mutter sagte, was denkst du, ich, nix. :kampf: das gibt es nicht das man nix denkt! Sie hasste es wenn ich diesen Blick hatte.

Aber ich kann meine Zukunft, mein Leben verbessern, und das tue ich jetzt.

Liebe Grüsse Pia
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Re: Selbsthypnose

Beitragvon flaschendeckel » So 13. Jul 2008, 11:49

Thomas Decker hat geschrieben:
Flaschendeckel, hast du's schonmal mit Meditation probiert? Es klingt so, als hättest du eine natürliche Begabung dafür. Bild

Lieben Gruß,
Thomas


zumindest noch nicht bewusst. das liegt auch daran, dass ich glaub ich noch nicht weiß, was genau meditaion ist und was es bedeutet.
ruhig sein, in sich hineinhorchen? aber nicht den assoziationen freien lauf lassen, also nicht in gedanken schwelgen?
Aber es ist dennoch ein trance zustand oder?, aber eben nicht der, bei dem die gedanken davon fliegen und man nachher kaum noch weiß, wo man überall war.

mein bisheriges bild davon sieht etwa so aus, dass ich mich einfach hinsetze und mich "öffne", und einfach mal in mich hinabsteige. lieg ich da richtig?
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Re: Selbsthypnose

Beitragvon Handwerkprofis » Mo 14. Jul 2008, 11:21

Thomas Decker hat geschrieben:
Selbsthypnose ist im Prinzip so etwas wie Autogenes Training mit der festen Absicht, etwas in seinem Leben zu verändern.


Das hat Edgar Cayce sicher ganz anders definiert.
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Re: Selbsthypnose

Beitragvon Thomas Decker » Mo 14. Jul 2008, 12:11

Handwerkprofis hat geschrieben:
Thomas Decker hat geschrieben:Selbsthypnose ist im Prinzip so etwas wie Autogenes Training mit der festen Absicht, etwas in seinem Leben zu verändern.
Das hat Edgar Cayce sicher ganz anders definiert.


Hi Handwerkerprofis,

mit Edgar Cayce kenne ich mich nicht so gut aus. Was hat er mit Selbsthynose resp. Autogenem Training zu tun?

Gruß,
Thomas
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Re: Selbsthypnose

Beitragvon Thomas Decker » Mo 14. Jul 2008, 16:49

Hi all,

ich habe über dreißig Jahre Erfahrung mit Meditation, wozu ich die unbewussten "natürlichen" Anfänge nicht mitrechne. Ich habe mit 12 Jahren aktiv mit Zen-Meditation angefangen. Vorher habe ich regelmäßig Yoga (Hatha Yoga) und Autogenes Training gemacht. Erst als junger Erwachsener habe ich mich ernsthafter auch mit Hypnose und dort vor allem Selbsthypnose beschäftigt und viele Gemeinsamkeiten mit dem autogenen Training gefunden. Das spiegelt sich vor allem in der so genannten gestuften Aktivhypnose wider, die dir sicher auch ein Begriff ist. Seit viel kürzerer Zeit übe ich die Fremdhypnose als Hypnosetherapeut aus.

Nach meiner Erfahrung mit jahrelangen Bewusstseinsexperimenten plus meinem gelernten Wissen ist Meditation per definitionem etwas, das absichtslos mit einer gesteigerten Aufmerksamkeit und Wachsamkeit stattfindet. Daher - um auch auf Flaschendeckels Frage zu antworten - befindet man sich in der Meditation auch nicht in Trance, so wie wir sie aus der Hypnose oder dem autogenen Training (oder SH) kennen. Trance als Übergangszustand zwischen Schlafen und Wachen kommt einer Bewusstseinseinengung gleich, bei der die Suggestibilität zunimmt. In der Meditation ist das Bewusstsein aber erweitert, oder zumindest doch verschoben. Bewusstseinseinengung geht immer mit einer erhöhten Suggestibilität einher, auch bei unfreiwilligen da krankhaften Bewusstseinseinengungen (Bewusstseinsstörungen), wie z.B. bei Delirien. In der Meditation gibt es keine erhöhte Suggestibilität und auch keine Trance. Das freie Assoziieren, von dem Flaschendeckel schrieb, kann eine Technik sein, solange sie bewusst durchgeführt wird. In den meisten Fällen führt sie jedoch auch unweigerlich in eine Trance. Trance ist ein Abschweifen und Sich-Auflösen, Meditation ist Zentrieren und Ganz-Bei-Sich-Sein. Das Dahin-Träumen beim Bügeln ist ein "Nicht-Bei-Der-Sache-Sein" und damit keine Meditation, sondern ein Trance-Zustand. Das sind zwei ganz gegensätzliche Zustände, die aber immer wieder verwechselt werden. Ich verstehe gut, warum das so ist.

Insofern würde ich deinen Begriff "eine Meditation mit fester Absicht" für eine contradictio in adiecto halten, wenn ich meine eigene gewachsene und bestätigt gefundene Definition von Meditation zugrunde lege.
Auch wenn man den Begriff Meditation weiter fasst, so wie er historisch in der westlichen Geistesgeschichte gebraucht wurde, kann er niemals mit einer Trance (das ist Bewusstseinseinengung, Vigilanzminderung) vereinbar sein. Ich denke da z.B. an die "meditationes de prima philosophia" von Descartes, in der er seine neue Erkenntnistheorie in einer Art Gedankenexperiment entwickelt, ohne die Kants Philosophie und der heutige Konstruktivismusgedanke unddenkbar wären. In dieser westlichen, philosophischen Form der Meditation geht es um die Bildung so genannter "geometrischer" Gedankengebäude, die auf logischen und analogischen Schlüssen beruhen, also einer reinen Verstandestätigkeit. (So etwas gibt es zwar nicht, aber man hat es versucht.) Von dieser Form der Meditation spreche ich natürlich nicht.

Das genau ist die Crux, von der ich schon sprach: Meditation wird oft mit Nicht-Tun und Nicht-Denken gleichgesetzt, was gar nicht so falsch ist. Dieses Moment wird dann aber oft missverstanden als absolute Passivität, die dann auch in der Trance wiederzufinden ist. Dem Nicht-Tun (chinesisch Wu Wei) und Nicht-Denken steht in der Meditation hingegen das wache und aufmerksame Da-Sein gegenüber, ohne das es keine "rechte Versenkung" wäre (von dem in den acht Prinzipien des Buddhismus die Rede ist), sondern nur ein Dahindämmern.
Dahin gehören auch all die "geführten Meditationen", die man auf Tonträgern erwerben kann. Ich will diese nicht abwerten, aber es sind eben keine Meditationen (so wie ich sie kennen und schätzen gelernt habe), sondern geführte Trancen und wahrscheinlich eher Hypnosen als alles andere.

Ich denke, es gibt auf diesem Gebiet eine Verwässerung der Begriffe und viele Missverständnisse. Ich gehe ja auch die ganze Zeit über von meiner eigenen Definition des Begriffs aus, so wie sie für mich richtig ist. Mir fällt aber nichts ein, wie ich das, was ich als Meditation erlebe und als etwas Anderes und Eigenes gegenüber all den Trancetechniken erlebe und kenne sonst nennen könnte. Wenn hier von Meditation als einer Trance oder einer Unterform der Selbsthypnose die Rede ist, wie soll ich dann (in diesem Forum) das nennen, das ich kenne?

Gruß,
Thomas
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Re: Selbsthypnose versus Meditation

Beitragvon flaschendeckel » Mo 14. Jul 2008, 19:04

ok, nächster versuch :gins: :

kann es sein, dass bei zb reaktionsspielen, (zb grüner kreis blinkt, ich muss "Q" drücken, rotes dreieck blinkt und ich muss "T" drücken.) ein meditativer zustand vorhanden ist? also könnte ich sagen, dass es etwa der zustand ist, indem sich eine katze befinden muss, wenn sie sich auf die lauer legt und kurz davor ist sich auf den vogel zu stürzen?
das fühlt sich etwa so an, als ob ich mein stübchen oben ordentlich durchlüfte
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Re: Selbsthypnose versus Meditation

Beitragvon Thomas Decker » Mo 14. Jul 2008, 20:18

Darauf hatte ich gerade geantwortet, aber mein Beitrag ist verschwunden.
:frag:
Nehmen wir das mal als Wink des Schicksals, dass ich nochmal drüber nachdenken sollte.

Thomas
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Re: Selbsthypnose versus Meditation

Beitragvon flaschendeckel » Mo 14. Jul 2008, 20:19

na aber ich hoffe doch sehr, dass das mit dem drüber nicht allzu lang dauert ;-)
Zuletzt geändert von flaschendeckel am Mo 14. Jul 2008, 20:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Selbsthypnose versus Meditation

Beitragvon flaschendeckel » Mo 14. Jul 2008, 20:23

hier scheint das postmonster umzugehen, gerade stand hier noch ein beitrag von erwin, in dem er schrieb, dass der beutrag in der hypnose kategorie ist. (was er eigtl nicht ist)
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