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Die Kunst des Träumens - eine Therapie?




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Die Kunst des Träumens - eine Therapie?

Beitragvon Thomas Decker » Do 17. Jul 2008, 15:53

Hi @all,

Ihr habt ja schon mitbekommen, dass ich absolut begeistert bin vom Träumen, insbesondere vom luziden Träumen. Wo sonst hat man die Möglichkeit, sich so direkt seelisch zu heilen wie im luziden Traum? Es ist vollkommen unnötig, so einen Traum zu analysieren oder zu deuten. Wer es dort schafft, sich seinen psychischen Konflikten zu stellen und sie zu lösen, der hat sie ein für allemal gelöst - ohne jeden Umweg über eine aufdeckende Therapie oder Ähnlichem. Warum ist das so? Weil man sich im Traum direkt in seinem Unbewussten befindet - alle Konflikte, Ängste, Wut usw. die sich dort vergraben haben, stehen unmittelbar vor dir, ohne jeden Puffer. Selbst wenn sie symbolisch auftreten, ist der Umgang mit ihnen eine Eins-zu-Eins-Therapie.
Aber nicht jede Manipulation (*grins*) im Traum ist auch gleich eine Lösung eines psychischen Konflikts. Ein Beispiel: Wenn du den Bären, der dich überfallen will, tötest, dann hast du vielleicht ein Stück deiner ureigenen Stärke wiedererlangt. Aber wenn du den Bären fragst, wer er ist, und er verwandelt sich in deinen Vater, dann kannst du ihn fragen, wie du ihm helfen kannst und kannst dich mit ihm aussöhnen (oder austochtern) und die meisten der Konflikte, die du mit deinem Vater hast, sind auf diese Weise am nächsten Morgen einfach verschwunden.

Für mich stellt das luzide Träumen als Therapie den Königsweg dar. Wenn man ein bestimmtes Problem lösen möchte, das man mit Denken und Analyse nicht zu fassen bekommt, so kann man auch vor dem Einschlafen um einen Traum bitten, der einem den Weg zeigt. Sollte man dann auch noch luzide sein, hat man die Möglichkeit, entweder dieses Problem nun ohne Umwege im Unbewussten anzugehen oder man sucht einen weisen alten Mann oder dergleichen.
Ich habe einmal in einem luziden Traum, in dem ich nicht weiter wusste, am Informationsschalter der Stadtwerke nachgefragt. Und dort konnte mir der Weg gezeigt werden. Das war sehr hilfreich. (Hilfreicher jedenfalls als so manche Auskunft der Stadtwerke, die man im wachen Leben erhalten kann.)

Warum schreibe ich diesen Beitrag in die Rubrik Meditation/Techniken? Nun, Flaschendeckel hat mich darauf gestoßen. Meditation und Klartraum sind eng miteinander verbunden, beide benötigen und erschaffen Klarheit. Somit zeigt sich im luziden Traum auch so etwas wie eine meditative Haltung. Klarträume sind aber selber keine Meditationstechniken. Ich habe allerdings noch niemals ausprobiert, im Traum zu meditieren. Das wäre mal einen Versuch wert - vermutlich wird man sofort erwachen.

Tipp für Fortgeschrittene: Cool ist übrigens, sich im Klartraum schlafen zu legen und einen Traum im Traum zu träumen. Das Aufwachen ist dann sehr verwirrend, weil es meistens gar kein echtes Aufwachen ist. Bei Gelegenheit ausprobieren! Harry Potter und Alice im Wunderland sind schmale Bretter dagegen.

Lieben Gruß,
Thomas
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Re: Die Kunst des Träumens - eine Therapie?

Beitragvon mentaltrainer » Do 17. Jul 2008, 15:57

Hallo Thomas

Also ich hatte jetzt (noch) nicht die Zeit diesen Eintrag vollständig zu lesen, aber ich muss sagen:
Hast mich schon angesteckt!
;-)


LG Erwin
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Re: Die Kunst des Träumens - eine Therapie?

Beitragvon jogurette » Do 17. Jul 2008, 20:07

In meiner Jugend hatte ich sehr häufig luzide Träume. Schon unglaublich, was da so alles möglich ist. :sun: Irgendwann hab ich fast damit aufgehört. Nun nur noch sehr selten ... Aber ich mags immer noch sehr gern.
Liebe Grüße
Sandra :sun:

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Re: Die Kunst des Träumens - eine Therapie?

Beitragvon flaschendeckel » Do 17. Jul 2008, 21:07

@ Thomas: kannt du praktisch auf kommando klar träumen? also kannst du sicher vor dem einschlafen sagen, dass ein klartraum draus wird?
das hat bestimmt ein bisschen zeit an übung gebraucht. wie bist du denn vorgegangen, als du das noch nicht konntest?
ich kann noch nicht wirklich auf kommando klarträumen, entweder erinnere ich mich wenn ich aufgewacht bin in den traum zurück (was sehr mühsam sein kann, und nicht heißen muss, dass es a) klappt und b) nicht irgendein normaler traum draus wird), oder ich versuche es mit der "body assleep, mind awake" technik, bei der ich mich nicht bewege, nur geistig dableibe, und über den treshold kommen muss, und dann mit dieser sleep paralyses in einen luziden traum gelange.

was ich auchmal probiert hab, was ich auch vor ein paar jahren regelmäßig zum spaß gemacht hab: mir solange einrden, dass ich zb auf der couch irgendwo lieg und nicht in meinem bett, bis ich es glaube, und mein gefühl mir sagt, wenn ich aufwache werd ich das wohnzimmer sehen und nicht mein zimmer (mein verstand sagt mir da natürlich das gegenteil). angeblich kann ich dadurch auch einen luziden traum auslösen, dass ich dann mit meinem "traumkörper (oder so ähnlich wurde das in einem video genannt) von der couch aufstehe und mich in einem luziden traum befinde.
hat leider nicht geklappt, ich hätt mir sogar fast was getan, als ich zur falschen seite aus dem bett steigen wollte :schock:
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Re: Die Kunst des Träumens - eine Therapie?

Beitragvon Thomas Decker » Fr 18. Jul 2008, 16:37

flaschendeckel hat geschrieben:@ Thomas: kannt du praktisch auf kommando klar träumen? also kannst du sicher vor dem einschlafen sagen, dass ein klartraum draus wird?


Das wäre schön. :pfeif:
Nö, das geht leider (bei mir) nicht. Aber man kann ein bisschen dafür tun, um die Wahrscheinlichkeit von Klarträumen zu erhöhen. Die wichtigsten habe ich mit Ausrufezeichen versehen.

- Allgemein mehr Klarheit in das Leben bringen!
- Sich öfter Situationen stellen, die Angst machen!
- Öfter ganz neue und ungewöhnliche Dinge tun (selbst solche, die gewöhnlich wirken, aber was man sonst eben einfach nie macht)
- Keinen Alkohol, Beruhigungs-, Schlafmittel oder andere Drogen konsumieren!
- Vitaminreiche Kost.
- Ausreichend Bewegung an frischer Luft.
- Meditieren!
- Um Klarträume bitten. (Kann helfen.)

Hypnose hatte in dieser Hinsicht bei mir noch keinerlei Wirkung. Interessant, oder?

Gruß,
Thomas
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Re: Die Kunst des Träumens - eine Therapie?

Beitragvon flaschendeckel » Sa 19. Jul 2008, 15:01

vllcht wäre eine erklärung, warum hypnose nicht klappt, dass das ja suggestionen ans unterbewusstsein sind, aber was man erreichen will ist das bewusstsein?
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Re: Die Kunst des Träumens - eine Therapie?

Beitragvon Thomas Decker » Sa 19. Jul 2008, 17:56

flaschendeckel hat geschrieben:vllcht wäre eine erklärung, warum hypnose nicht klappt, dass das ja suggestionen ans unterbewusstsein sind, aber was man erreichen will ist das bewusstsein?


Ja, ich versuche mal, es auf meine Weise auszudrücken. Ich habe auch schon darüber nachgefühlt (Nachdenken hat mich da auch nicht weiter gebracht), und ich habe das Gefühl, dass Suggestionen von Bewusstheit und Klarheit in der hypnotischen Trance deshalb nicht greifen, weil im Moment der Hypnose das Bewusstsein eingeengt ist. Trance und Klartraum sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht, sie fühlen sich auch ganz unterschiedlich an. Daher ist es wahrscheinlich schwierig, mit Hilfe des einen das andere zu erreichen. Und das ist dann vermutlich auch der Grund, warum die meditative Geisteshaltung mehr für die Luzidität im Traum bringt, denn die meditative Geisteshaltung im Wachsein ist eine ruhige, konzentrierte, luzide und bewusste Haltung, so wie man sie für Klarträume auch braucht. Das übt einfach. (--> Klarheit gewinnende bzw. erhaltende Technik)
Ich beginne langsam, eine Idee zu entwickeln, wie man sich auf luzide Träume vorbereitet ...

Gruß,
Thomas
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Re: Die Kunst des Träumens - eine Therapie?

Beitragvon flaschendeckel » Sa 19. Jul 2008, 18:33

klingt spannend :spitze:

aber es gibt doch diese tramreise hypnose cds, das ist doch etwa wie ein luzider traum, oder? (ich hab sie noch nie angehört)
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Re: Die Kunst des Träumens - eine Therapie?

Beitragvon Gauloise » Sa 19. Jul 2008, 21:37

flaschendeckel hat geschrieben:klingt spannend :spitze:

aber es gibt doch diese traumreise hypnose cds, das ist doch etwa wie ein luzider traum, oder? (ich hab sie noch nie angehört)


Aber ist eine Traum-Reise nicht das, was man auch in einer Hypnose macht? Sich etwas vorstellen, träumen, das Bewusstsein ausschalten, sich fallen lassen, in Trance fallen, etc.?

Und ein luzider Traum entsteht im Gegensatz dazu durch Meditation? Durch Konzentration auf das reine SEIN, auf das Bewusstsein?

Ich glaub', ich steh' jetzt völlig auf'm Schlauch! :denk:

Liebe Grüsse,
Margit
Gauloise
 

Re: Die Kunst des Träumens - eine Therapie?

Beitragvon flaschendeckel » Sa 19. Jul 2008, 23:34

nene, ich hab noch nie so ne traumreise gemacht aber ich dachte bisher immer das wäre etwa so wie ein luzider traum :frag:
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