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Selbsthypnose




Die Macht des Unterbewusstseins nutzen

Moderatoren: mentaltrainer, Thomas Decker

Re: Selbsthypnose

Beitragvon jogurette » Mo 14. Jul 2008, 12:19

Handwerkprofis hat geschrieben:
Thomas Decker hat geschrieben:
Selbsthypnose ist im Prinzip so etwas wie Autogenes Training mit der festen Absicht, etwas in seinem Leben zu verändern.


Das hat Edgar Cayce sicher ganz anders definiert.


Wenn ich das schon so frei definiere .... dann würde ich sagen: Sh ist eine Meditation mit fester Absicht, etwas im Leben zu verändern.

Dennoch glaube ich, dass es unwichtig ist, wie die Vorgehensweise heißt, in der jemand vollkommen entspannt in Trance gehen kann um Änderungen an sich vorzunehmen, sich aufzuarbeiten. Im Gespräch mit seinem inneren selbst ....

Übrigens, auch kochen kann man in Trance ... *g* Da bin ich oft so vertieft und erschrecke ganz furchtbar, wenn ich plötzlich von der Seite angesprochen werde.

Am schlimmsten finde ich die Autobahn-Trance .... ich fahre so gedankenversunken ... mehr in Gedanken als am Fahren und dann seh ich plötzlich einen LKW vor mir und muß abbremsen .... das denk ich dann noch so .... aber bis das im Hirn ankommt und ich es umsetzte, kann es schon brenzlig werden. Mir passiert das leider schnell beim langweiligen Autobahnfahren. :-( Da hilft auch kein Radio mit Kommentaren und Musik. Das überhöre ich glatt.
Liebe Grüße
Sandra :sun:

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Re: Selbsthypnose

Beitragvon Thomas Decker » Mo 14. Jul 2008, 16:49

jogurette hat geschrieben:Wenn ich das schon so frei definiere .... dann würde ich sagen: Sh ist eine Meditation mit fester Absicht, etwas im Leben zu verändern.
...


Hi Jogurette, hi all,

ich habe über dreißig Jahre Erfahrung mit Meditation, wozu ich die unbewussten "natürlichen" Anfänge nicht mitrechne. Ich habe mit 12 Jahren aktiv mit Zen-Meditation angefangen. Vorher habe ich regelmäßig Yoga (Hatha Yoga) und Autogenes Training gemacht. Erst als junger Erwachsener habe ich mich ernsthafter auch mit Hypnose und dort vor allem Selbsthypnose beschäftigt und viele Gemeinsamkeiten mit dem autogenen Training gefunden. Das spiegelt sich vor allem in der so genannten gestuften Aktivhypnose wider, die dir sicher auch ein Begriff ist. Seit viel kürzerer Zeit übe ich die Fremdhypnose als Hypnosetherapeut aus.

Nach meiner Erfahrung mit jahrelangen Bewusstseinsexperimenten plus meinem gelernten Wissen ist Meditation per definitionem etwas, das absichtslos mit einer gesteigerten Aufmerksamkeit und Wachsamkeit stattfindet. Daher - um auch auf Flaschendeckels Frage zu antworten - befindet man sich in der Meditation auch nicht in Trance, so wie wir sie aus der Hypnose oder dem autogenen Training (oder SH) kennen. Trance als Übergangszustand zwischen Schlafen und Wachen kommt einer Bewusstseinseinengung gleich, bei der die Suggestibilität zunimmt. In der Meditation ist das Bewusstsein aber erweitert, oder zumindest doch verschoben. Bewusstseinseinengung geht immer mit einer erhöhten Suggestibilität einher, auch bei unfreiwilligen da krankhaften Bewusstseinseinengungen (Bewusstseinsstörungen), wie z.B. bei Delirien. In der Meditation gibt es keine erhöhte Suggestibilität und auch keine Trance. Das freie Assoziieren, von dem Flaschendeckel schrieb, kann eine Technik sein, solange sie bewusst durchgeführt wird. In den meisten Fällen führt sie jedoch auch unweigerlich in eine Trance. Trance ist ein Abschweifen und Sich-Auflösen, Meditation ist Zentrieren und Ganz-Bei-Sich-Sein. Das Dahin-Träumen beim Bügeln ist ein "Nicht-Bei-Der-Sache-Sein" und damit keine Meditation, sondern ein Trance-Zustand. Das sind zwei ganz gegensätzliche Zustände, die aber immer wieder verwechselt werden. Ich verstehe gut, warum das so ist.

Insofern würde ich deinen Begriff "eine Meditation mit fester Absicht" für eine contradictio in adiecto halten, wenn ich meine eigene gewachsene und bestätigt gefundene Definition von Meditation zugrunde lege.
Auch wenn man den Begriff Meditation weiter fasst, so wie er historisch in der westlichen Geistesgeschichte gebraucht wurde, kann er niemals mit einer Trance (das ist Bewusstseinseinengung, Vigilanzminderung) vereinbar sein. Ich denke da z.B. an die "meditationes de prima philosophia" von Descartes, in der er seine neue Erkenntnistheorie in einer Art Gedankenexperiment entwickelt, ohne die Kants Philosophie und der heutige Konstruktivismusgedanke unddenkbar wären. In dieser westlichen, philosophischen Form der Meditation geht es um die Bildung so genannter "geometrischer" Gedankengebäude, die auf logischen und analogischen Schlüssen beruhen, also einer reinen Verstandestätigkeit. (So etwas gibt es zwar nicht, aber man hat es versucht.) Von dieser Form der Meditation spreche ich natürlich nicht.

Das genau ist die Crux, von der ich schon sprach: Meditation wird oft mit Nicht-Tun und Nicht-Denken gleichgesetzt, was gar nicht so falsch ist. Dieses Moment wird dann aber oft missverstanden als absolute Passivität, die dann auch in der Trance wiederzufinden ist. Dem Nicht-Tun (chinesisch Wu Wei) und Nicht-Denken steht in der Meditation hingegen das wache und aufmerksame Da-Sein gegenüber, ohne das es keine "rechte Versenkung" wäre (von dem in den acht Prinzipien des Buddhismus die Rede ist), sondern nur ein Dahindämmern.
Dahin gehören auch all die "geführten Meditationen", die man auf Tonträgern erwerben kann. Ich will diese nicht abwerten, aber es sind eben keine Meditationen (so wie ich sie kennen und schätzen gelernt habe), sondern geführte Trancen und wahrscheinlich eher Hypnosen als alles andere.

Ich denke, es gibt auf diesem Gebiet eine Verwässerung der Begriffe und viele Missverständnisse. Ich gehe ja auch die ganze Zeit über von meiner eigenen Definition des Begriffs aus, so wie sie für mich richtig ist. Mir fällt aber nichts ein, wie ich das, was ich als Meditation erlebe und als etwas Anderes und Eigenes gegenüber all den Trancetechniken erlebe und kenne sonst nennen könnte. Wenn hier von Meditation als einer Trance oder einer Unterform der Selbsthypnose die Rede ist, wie soll ich dann (in diesem Forum) das nennen, das ich kenne?

Gruß,
Thomas
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Re: Selbsthypnose

Beitragvon flaschendeckel » Mo 14. Jul 2008, 18:54

ok, nächster versuch :gins: :

kann es sein, dass bei zb reaktionsspielen, (zb grüner kreis blinkt, ich muss "Q" drücken, rotes dreieck blinkt und ich muss "T" drücken.) ein meditativer zustand vorhanden ist? also könnte ich sagen, dass es etwa der zustand ist, indem sich eine katze befinden muss, wenn sie sich auf die lauer legt und kurz davor ist sich auf den vogel zu stürzen?
das fühlt sich etwa so an, als ob ich mein stübchen oben ordentlich durchlüfte
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Re: Selbsthypnose

Beitragvon jogurette » Mo 14. Jul 2008, 20:01

Dahin gehören auch all die "geführten Meditationen", die man auf Tonträgern erwerben kann. Ich will diese nicht abwerten, aber es sind eben keine Meditationen (so wie ich sie kennen und schätzen gelernt habe), sondern geführte Trancen und wahrscheinlich eher Hypnosen als alles andere.


Bin ich ganz Deiner Meinung. Nur so lassen sie sich anscheinend besser verkaufen. Bei geführter Meditation sind die Menschen nicht so mißtrauisch. Bei dem Wort Hypnose hingegen leider oft sehr ....
Liebe Grüße
Sandra :sun:

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Re: Selbsthypnose

Beitragvon zadorra125 » Di 15. Jul 2008, 14:47

Ich würde gerne mal eine Hypnose kennen lernen. Es wurden in vielen Forums davor gewarnt, das man sie nicht alleine machen soll, auch nicht mit CD.

Ich habe kurz vor dem Einschlafen, oder während dem Laufen Bilder im Kopf. Oft sind es meine Fische, die ich tot sehe, die dann auch tod sind, oder kleine Fische die neu sind, und es kommen neue Baby Fische. Es kommen mir oft Bilder von Menschen in den Kopf, die ich bald sehe. Ich denke das sind Visionen, aber das muss ich noch etwas begreifen lernen. Würde mich auch einmal gerne in so einen Zustand bringen, bewusst, um solche Wahrnehmungen bewusst zusehen.

Liebe Grüße Pia
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Re: Selbsthypnose

Beitragvon Thomas Decker » Di 15. Jul 2008, 15:14

Hi Pia,

was du siehst, sind die so genannten hypnagogen Bilder, die eigentlich jeder Mensch vor dem Einschlafen wahrnehmen kann. Viele bemerken sie aber nicht oder schlafen zu schnell ein.
Manche sagen, es sind "Nervenentladungen" - das kann auch sein, besonders bei den ungeformten Erscheinungen von farbigen Flächen oder Lichtern. Aber wenn man wie du richtige Bilder sieht, sind es (und das ist meiner Ansicht nach meistens so) Bilder aus dem fortwährenden Traum, der Tag und Nacht im Unbewussten abläuft. Ich weiß, die Lehrmeinung ist, dass man zu bestimmten Zeiten träumt, nämlich hin und wieder in bestimmten Schlafphasen. Ich sehe das anders. Wenn ich meine Augen schließe und nach innen schaue, dann läuft bei mir immer ein Traum ab. Im Schlaf ist man lediglich mit der Aufmerksamkeit auf diese inneren Prozesse gerichtet, während man im Wachsein stärker von seinem Gesichtssinn abhängt, der den inneren Traum übertönt.

Vielleicht stellst du dir unter Hypnose mehr vor als es ist. Du bist in diesem Übergang zum Schlaf bereits in einer Trance, sonst würdest du die Bilder gar nicht wahrnehmen. Wenn sie dich interessieren und ihnen mehr Beachtung schenkst, werden sie mit der Zeit deutlicher werden. Ich bin nicht der Ansicht, dass dafür eine Fremdhypnose notwendig ist. Möglicherweise brauchst du aber eine Unterstützung beim Deuten der Bilder.

Am Rande:
Ich habe mich auch viel mit Träumen beschäftigt, insbesondere dem luziden Träumen. Erst am Wochenende war ich im Tonstudio, wo wir mit den Schauspielern Dagmar Heller (Hörbücher von Hohlbein, Synchronstimme von Barbara Streisand u.a.) und Michael Schwarzmaier ein Hörstück von mir und einem Freund für den BR aufgenommen haben, in dem es um genau dieses Thema ging. Es ist ganz kurz (4:26 Min.) und mit etwas Glück wird es in den kommenden Wochen gesendet (BR 2, artmix: Freitag Abend 20:30 Uhr). Es handelt sich um einen Wettbewerb, bei dem auch die Hörer auf der BR-Website mit abstimmen dürfen.

Lieben Gruß,
Thomas
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Re: Selbsthypnose

Beitragvon zadorra125 » Di 15. Jul 2008, 15:33

Danke Thomas

Ich habe versucht mir die Bilder anzuschauen, doch dann sind sie meistens weg! Es gelang mir schon besser, vor der Rückführung, da konnte ich mich gezielt in so einen Dämmerschlaf bringen! Vielleicht liegt es daran, das ich manchmal meine Kontrolle nicht abgeben kann.

Ja Hypnose stelle ich mir anders vor. Mehr so ein willenlossein.

Liebe Grüße Pia
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Re: Selbsthypnose

Beitragvon mentaltrainer » Di 15. Jul 2008, 15:37

@thomas:
würde gerne stimmen für Dich
allerdings ist Bayern doch ein wenig zu nördlich von mir....

und Internetradio ist bisher an mir vorübergezogen
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Re: Selbsthypnose

Beitragvon Thomas Decker » Di 15. Jul 2008, 15:43

mentaltrainer hat geschrieben:@thomas:
würde gerne stimmen für Dich
allerdings ist Bayern doch ein wenig zu nördlich von mir....

und Internetradio ist bisher an mir vorübergezogen


Naja, mal sehen. Wenn wir in die Liste der hörbaren Stücke aufgenommen werden (wovon ich mal ausgehe, weil ich unser Stück natürlich genial finde mit so tollen Sprechern ...), dann kann man es von der BR-Website herunterladen und ich schicke dir den Link zu. Ich denke, das könnte dir Spaß bringen.

Gruß,
Thomas
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Re: Selbsthypnose

Beitragvon jogurette » Di 15. Jul 2008, 15:48

zadorra125 hat geschrieben:Danke Thomas

Ich habe versucht mir die Bilder anzuschauen, doch dann sind sie meistens weg! Es gelang mir schon besser, vor der Rückführung, da konnte ich mich gezielt in so einen Dämmerschlaf bringen! Vielleicht liegt es daran, das ich manchmal meine Kontrolle nicht abgeben kann.

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